Sütterlinschrift auf der Schiefertafel

Trailfingen.  Den Krimi "Grafeneck" von Rainer Gross konnten am Wochenende 26 Schüler der Schlossrealschule von Gaildorf hautnah erleben. Unterstützung dabei gab es von Kalligraphiekünstlerin Claudia Bärbel Kirsamer.

Claudia Bärbel Kirsamer zeigt ihren alten Schulranzen und erklärt den Schülern die Vorzüge der Schiefertafel. Foto: Sabine Zeller-Rauscher

Das Krimidebüt "Grafeneck" von Rainer Gross, zählt ohnehin schon zu den spannendsten Pflichtlektüren für Zehntklässler der Realschulen in Baden Württemberg.

Um die Geschichte noch spannender zu machen, begab sich Michaela Staleker, Rektorin an der Schlossrealschule in Gaildorf, am Wochenende mit ihren Schülern auf Spurensuche, die zu den verschiedensten Stationen des Krimis führten. Nicht selten fanden die Zehntklässler dabei alte Dokumente, vor denen sie wie vor einem Buch mit sieben Siegeln standen. Die meisten der Realschüler konnten die alte Schreibschrift schlichtweg nicht mehr lesen. Nachhilfeunterricht dazu gab es dann am Freitag unterm Boskopbaum von Kalligraphiekünstlern Claudia Bärbel Kirsamer.

In herrlichem Ambiente zwischen meckernden Ziegen und alten Obstbäumen, gelang es der Künstlerin, den Schülern die deutsche Schreibschrift in Sütterlinform näher zu bringen. Geübt wurde nicht auf Papier, sondern auf der klassischen Schiefertafel, die in den 60er- und 70er-Jahren zum Bedauern vieler Lehrkräfte abgeschafft wurde. Auch Claudia Bärbel Kirsamer schätzt die Vorteile der guten, alten Schiefertafel, die eine gute Unterstützung im Bereich Gedächtnistraining darstellen würde; auch noch heute. Es habe sich gezeigt, dass sich Übungen, die wieder mit Wasser oder Spucke weggewischt werden, leichter einprägen, erzählt die Trailfingerin. Nach dem Erlernen der schönen, alten Schreibschrift schrieben die Nachwuchsschreibkünstler, welche im Zeitalter von E-Mail und SMS groß wurden, noch einen klassischen Brief, welcher mit dem Abbild von "Friedrich dem Schönen von Trailfingen", dem stolzen Ziegenbock, versiegelt wurde.

Neben der Gedenkstätte Grafeneck und der Kalligraphiewerkstatt in Trailfingen, standen weiter eine jüdische Spurensuche in Buttenhausen und ein Besuch in der Friedrichshöhle in Wimsen auf dem Programm.

Autor und Foto:  SABINE ZELLER-RAUSCHER | 26.09.2011

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